Lothar Zenner

Die Bachforelle
Salmo trutta



Neben dem Karpfen ist die Bachforelle der bekannteste Fisch aus dem heimischen Binnenland. Ihre weite Verbreitung ermöglichte fast überall eine fischereiliche Nutzung. Bis in die 1950-er Jahre war sie noch überall häufig und wurde besonders von Anglern wegen ihrer Vorsicht und Wehrhaftigkeit als Beute geschätzt. Und wie sieht das mit dem Bestand der Bachforelle  heute aus ?

Die Bachforelle, Salmo trutta fario ,bevorzugt reich strukturierte Gewässer mit Versteckmöglichkeiten zwischen Steinspalten oder Totholz. Sie zeigt Territorialverhalten, wobei angestammte Reviere gegen Artgenossen verteidigt werden. Ihre bevorzugte Nahrung sind Steinfliegen und deren Larven, Bachflohkrebse und Insekten, die ins Wasser fallen. Größere Exemplare fressen Jungtiere der eigenen Art und andere Kleinfische wie Moderlieschen und Stichling, ebenso wie kleine Säugetiere oder Jungvögel wenn sie ins Wasser fallen. Nach historischen Angaben besiedelte die Bachforelle alle Gebirgsbäche und-seen, die ihr ausreichend Nahrung boten. Neb´en dem Anspruch auf sauberes, kühles und sauerstoffreiches Wasser benötigt die Bachforelle vor allem auch besiedelbare Einstände an den Ufern oder in Geröllfeldern sowie in den Flussschleifen im Mittelgebirgsvorland. Früher kam sie als einzige Fischart in den Quellgebieten der Gebirge vor.



Der saure Regen führte in den Quellgebieten ebenso zum Verlust von Lebensräumen wie in der Ebene. So sind auch immer mehr Laichgewässer im Gebirge davon betroffen. Da die Abwasserbelastung in den unteren Lagen für eine Verarmung vieler Gewässer sorgte, bleibt heute der Bachforelle höchstens noch 10 % ihres ursprünglichen Lebensraumes. Das sind regional betrachtet oft nur noch jene Zonen unmittelbar am Gebirgsrand oder Fließgewässer, die aus waldreichen Gebieten austreten. Auf diese Weise ist die Forellenregion durch schädigende Umwelteinflüsse derart verkürzt worden, dass eine Verbreitungskarte wohl noch gute flächendeckende Vorkommen suggeriert, der tatsächliche Bestand jeoch erheblichen Schaden genommen hat. Weniger Abwassereinleitungen sowie die Unterlassung des Besatzes mit der aus Amerika stammenden robusteren Regenbogenforelle lassen für die Bachforelle hoffen ! So werden Berichte wieder häufiger, dass natürliche Reproduktion stattfindet und sich angestammte Restpoulationen wieder erholen. Die Erhöhung der Gewässergüte ist und bleibt wohl noch eine Weile das Mittel der Wahl, nach und nach Lebensräume in der Forellenregion zu schaffen oder wenigstens nachzugestalten. Ihre Wiederherstellung wird ohnehin kaum möglich sein. Ein Schwerpunkt wird aber sein, kleinere Bach-oder Flussarme wieder besiedelbar zu gestalten. Ebenso sind die Uferbereiche beidseitig zu renaturieren sowie Fischschaubezirke auszuweisen. Allein daran ist zu erkennen, welcher Aufwand und welche Zeit nötig sein werden, so manchen Dorfbach wieder zum Lebensraum der Bachforelle werden zu lassen.

aus " Das Aquarium" 9/01 Seite 34 ff.
Mit freundlicher Genehmigung des Schmettkamp Verlags.

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