NAGEL

Horst Ebert
Der Zitronensalmler
Hyphessobrycon pulchripinnis



Leider ist der Zitronensalmler Hyphessobrycon pulchripinnis, nur noch selten im Handel zu bekommen, obwohl er für ein Gesellschaftsbecken ein Juwel ist, wie auch das Foto unten zeigt. Er erreicht nur eine Länge von 4 bis 5 cm und ist ein typischer Schwarmfisch. Aquarien ab 100 Liter Volumen und die Gesellschaft möglichst vieler Artgenossen sind für sein Wohlbefinden nötig. Also sollte man wenigstens acht bis zehn Individuen gemeinsam pflegen und ihnen ein Aquarium mit reichlich Schwimmraum, aber auch mit gut bepflanzten Bereichen als Versteckmöglichkeiten anbieten.



Foto: J.Glaser

Der Zitronensalmler, Hyphessobrycon pulchripinnis (rechts das Männchen) ist leicht zu pflegen und für ein Gesellschaftsaquarium ein idealer Fisch. Leider bereitet er bei der Zucht einige Schwierigkeiten insbesondere die Erzielung eines Laichansatzes bei den Weibchen und die Zusammenstellung harmonisierender Paare.

Die Geschlechtsunterschiede sind nicht sehr markant ausgeprägt, was insbesonders auf jüngere Individuen zutrifft. Im Alter haben die Männchen in der Afterflosse einen breiten Saum. Bei den Weibchen fehlt dieser Saum oder ist nur zart angedeudet. Am einfachsten ist die Geschlechtsunterscheidung an der gut sichtbaren Schwimmblase vorzunehmen. Sie ist beim Männchen zum After hin leicht gekrümmt, liegt beim Weibchen jedoch gerade im Körper.
Die Pflege des Zitronensalmlers, der erstmals 1932 und danch mehrfach importiert wurde ist einfach. Hierbei spielen die Wasserwerte eine geringe Rolle. Als Allesfresser nimmt er bereitwillig Flockenfutter an. Die günstigsten Temperaturen liegen zwischen 23 bis 25 Grad Celsius, doch auch solche unter 17 Grad Celcius nimmt der Zitronensalmler für eine kurze Zeit nicht übel.
Leider ist die Zucht etwas problematisch. Einerseits setzen die Weibchen nur schwer Laich an und andererseits laichen die vom Aquarianer ausgewählten Partner meist nicht miteinander ab. Die Partner wollen sich im Schwarm finden. Daraus ergibt sich die nächste Hürde, denn es ist nicht einfach die schnellen und gewandten Schwimmer aus dem Schwarm zu isolieren. Mit der Fütterung von Mückenlarven und zerriebenen Haferflocken wurden positive Ergebnisse hiunsichtlich des Laichansatzes erzielt. Die Zuchttiere dürfen auch nicht zu jung sein. Sie sollten wenigstens eineinhalb Jahre alt sein. Das Ablaichbecken darf nicht zu klein gewählt werden, denn Zitronensalmler haben ein rasantes Balz-und Ablaichritual.
Das Zuchtwasser sollte weicher als 10 Grad dGH sein, der pH Wert bei 6,6 bis 6,8 liegen und die Temperatur zwischen 24 und 28 Grad gewählt werden. Ein dichter Busch feingliedriger Pflanzen, der vom Bodengrund bis an die Wasseroberfläche reicht, dient als Laichmedium. Das Zuchtpaar wird abends in das Laichbecken eingesetzt und meist laicht es, wenn es denn zusammen passt, am nächsten Morgen ab. Günstig auf die Laichbereitschaft wirkt sich aus, wenn das Becken einen Standort hat, wo die ersten Sonnenstrahlen einfallen können. Nach dem Ablaichen sind die Elterntiere sofort heraus zu fangen denn sie sind große Laichräuber. Nach 20 bis 28 Stunden schlüpfen die Larven und hängen als winzige Kommas an den Pflanzen und Scheiben. Erst wenn sie freischwimmen, zwischen drei bis sechs Tage nach dem Schlupf , sind die Jungen zu füttern. Dazu sind Rädertierchen oder Cyclops- sowie Artemia Nauplien geeignet. Steht genügend Futter bereit, wachsen die Jungen recht schnell. 

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aus „Das Aquarium“ 2/2000 Seite 18
Mit freundlicher Genehmigung des SCHMETTKAMP Verlags.

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