Horst Ebert
Der Sonnenstrahlfisch
Iriatherina werneri

Der Pracht-Sonnenstrahlfisch ist bisher die einzige Art seiner Gattung. Der Typenfundort ist ein Bach nahe der Ortschaft Merauke in Irian-Jaya dem indischen Teil Neuguineas. Der Fly River in Irian-Jaya und der Jardine River in Nordaustralien wurden als weitere Fundorte bekannt. In Nordaustralien soll Iriatherine werneri noch in weiteren Biotopen verbreitet sein und oft vorkommen. Bevorzugter Lebensraum sind Bereiche, in denen ein reichlicher Wasserpflanzenwuchs vorhanden ist. Das Wasser der Biotope ist mit 1 bis 6 dGH ziemlich weich und mit 6,5 bis 7,2 pH leicht sauer bis schwach basisch, die Wassertemperaturen liegen zwischen 24 und 28 Grad Celcius.

Männchen des Pracht-Sonnenstrahlfisches

Der in seinem Aussehen sehr attraktive Pracht-Sonnenstrahlfisch wird zwischen 4 und 6 cm lang. Die Geschlechter sind eindeutig zu unterscheiden : die Männchen haben ein wesentlich prächtigeres Flossenwerk als die Weibchen. Bei der Pflege ist zu beachten, dass der Pracht-Sonnenstrahlfisch ein Schwarmfisch ist. Es sollten schon acht Exemplare sein, sonst fühlt er sich nicht wohl. Das Aquarienwasser muss klar und sauerstoffreich sein  und seine Temperatur mindestens zwischen 22 und 25 Grad Celcius liegen. Eine dichte Bepflanzung des Aquariums trägt erheblich zum Wohlbefinden bei. Auch bei der Vermehrung liebt Iriatherina werneri die Geselligkeit von Artangehörigen. So wird man  ihn im Gesellschaftsbecken oft beim Ablaichen beobachten können. Zur gezielten Zucht reicht ein 3o Liter Aquarium für 2 Pärchen aus. Das Zuchtbecken ist mit feingliedrigen Pflanzen, die nicht im Bodengrund eingewurzelt zu sein brauchen, zu bestücken. Die Pflanzen, mit den an ihnen haftenden Eiern, sollten alle acht Tage  ausgetauscht werden. Die Elterntiere stellen normalerweise dem Laich und auch den Jungen nach. Die Pflanzen mit dem Laich werden in ein Aufzuchtbecken überführt. Bei 24-26 Grad Ce4lcius schlüpfen die Jungfische nach etwa 8 Tagen und müssen als Erstfutter "Infusorien" bekommen. Erst nach einer Woche sind die Jungen in der Lage frisch geschlüpfte Artemia Nauplien zu bewältigen. Die Jungen nehmen Futter nur in der Nähe der Wasseroberfläche an. Deshalb sollte in das Aufzuchtbecken ein Ausströmer eingebracht werden, womit die Wasseroberfläche leicht bewegt wird. Sehr gute Ergebnisse bei der Aufzucht  werden erzielt, wenn die Aufzuchtbecken stark veralgt sind und den Jungfischen ab einer Länge von etwa 5 mm zusätzlich fein zerriebenes Flockenfutter in sehr  kleinen Portionen mehrmals gereicht wird.

 


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aus „Das Aquarium“ 6/2001 Seite 26
Mit freundlicher Genehmigung des SCHMETTKAMP Verlags.

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